Unsere Ratsfraktion geht juristisch gegen den Beschluss des Chemnitzer Stadtrates bezüglich der Auftragsvergabe für den neuen Standort des Sozialamtes vor. Nachdem die Öffentlichkeit – und auch wir — in den letzten Tagen von Zahlungen erfahren haben, die offenbar aus dem direkten Umfeld der Krieger Gruppe an den Chemnitzer AfD-Kreisverband geflossen sind, ist aus hiesiger Sicht der Verdacht einer Befangenheit von mindestens einem Stadtrat gegeben. Als Kreisschatzmeister der AfD ist mindestens Steffen Wegert unmittelbar mit den Spenden in Berührung gekommen, zumal der im Raum stehende fünfstellige Betrag weit über dem liegen dürfte, was ein durchschnittlicher AfD-Verband auf unterer Ebene regelmäßig an Zuwendungen erhält. Dass Wegert diese mutmaßliche Befangenheit gegenüber dem Stadtrat nicht angezeigt hat, kann zur Aufhebung des Ratsbeschlusses führen, die entsprechende Beschwerde unserer Fraktion ist mittlerweile der Landesdirektion zugegangen.
Sollte – entgegen unserer Einschätzung – der Beschwerde keine Folge geleistet werden, wird im nächsten Schritt ein Verwaltungsrechtsverfahren angestoßen zur Feststellung der Befangenheit angestoßen. Dieses würde auch die Möglichkeit von Zeugenvernehmungen beinhalten, etwa des betreffenden Stadtrates oder eben der Spender. Auf diesem Weg könnte endlich auch die Aufklärung, ob und welche anderen Parteien in den Chemnitzer Korruptionsskandal involviert sind, vorangetrieben werden.
Ratsfraktion PRO CHEMNITZ / Freie Sachsen