Aus Anlaß des Jahrestages der DDR-Aufstände am 17. Juni 1953 sprach PRO CHEMNITZ-Fraktionsvorsitzender Martin Kohlmann heute bei der städtischen Gedenkveranstaltung auf dem Kaßberg. Er hob dabei die Bedeutung dieses Tages hervor und warb für die Idee der Stolpersteine für Stasi-Opfer: „Auch Menschen, die in der DDR aus politischen Gründen verfolgt und getötet wurden, haben ein Recht auf eine würdige Erinnerung!“, hob er im Anschluß hervor.
Die Ereignisse des 17. Juni haben Bedeutung und Strahlkraft bis heute, doch vor allem in jüngeren Bevölkerungsschichten rückt das Verständnis für die Bedeutung dieses Tages zunehmend aus dem Fokus. Den Grund sieht Kohlmann auch darin, daß das DDR-Unrecht im Schulunterricht kein Thema mehr ist. „Die Überlebenden des Stasi-Unrechts, die, die teilweise zehn Jahre und länger im Gefängnis saßen und heute als Zeitzeugen anwesend sind, fristen heutzutage außerhalb dieses einen Gedenktages eher ein Schattendasein. Dabei ist es gerade ihre Aufgabe, das Gedenken aus erster Hand wach zu halten!“
Kohlmann brachte vor diesem Hintergrund die Idee der Stolpersteine für Stasi-Opfer ins Gespräch. „Wie die Demonstranten 1953 muß man auch heute die Initiative ergreifen, solange man noch die Möglichkeit dazu hat. Demokratie bedeutet auch, daß all jene gehört werden, die sich Gehör verschaffen“, unterstrich Kohlmann weiter. „PRO CHEMNITZ wird die Idee der Stolpersteine zusammen mit den Überlebenden nun angehen. Die Stadt wird die dafür notwenigen Genehmigungen sicherlich nicht verwehren.“