barbara_ludwigEine „Willkom­men­skul­tur“ möchte OB Lud­wig (SPD) in Chem­nitz etablieren. Auch wenn die Infor­ma­tio­nen darüber streng geheim weit­ergegeben wer­den, darf man sicher­lich öffentlich verkün­den, daß die Aus­län­der­be­hörde zur Willkom­mens­be­hörde wer­den soll, unter anderem durch Sozialamts-Broschüren auf Spanisch und Arabisch.

Nun, für gewisse Aus­län­der­grup­pen wäre uns eine Abschied­skul­tur deut­lich lieber, das ist klar. Aber es gibt auch Aus­län­der, die uns kein Geld, keine Ner­ven und keine Polizeika­paz­itäten kosten, son­dern arbeit­en, Steuern zahlen und sich benehmen. Da ist das Wort Bere­icherung dur­chaus angebracht.

Aus der Presse ist uns allen ein Fall gut bekan­nt: Eine Fam­i­lie aus Weißruß­land, bestens inte­gri­ert, selb­ständi­ge Unternehmer, lebt seit fast 20 Jahren in Chem­nitz und davon keinen einzi­gen Tag von Sozialleis­tun­gen, schädigte nie­man­den durch Straftat­en usw. Und was tut die Stadt? Die Fam­i­lie bekommt die Ausweisung, jet­zt entzieht das Ord­nungsamt auch noch die Gewerbeerlaubnis. 

Frau Lud­wig, Herr Runk­el, hier ist etwas gefragt, wovon Sie son­st so gern reden: Zivil­courage. Sich­er, die Vorschriften, die Ihr Vorge­hen gegen die Fam­i­lie begrün­den, existieren. Aber Zivil­courage bedeutet, daß sich gesun­der Men­schen­ver­stand auch mal über bürokratis­chen Unfug hinwegsetzt.

Frau Lud­wig und Herr Runk­el, lassen Sie Oleg Schwotzer seine Werk­statt weit­er­be­treiben, und lassen Sie die Fam­i­lie in Chem­nitz. Alles andere würde bedeuten, daß Ihre Kam­pagne zur „Willkom­men­skul­tur“ nichts weit­er ist als men­schen­ver­ach­t­en­der Zynismus.