Ein Thema beherrschte die Stadtratssitzung am vergangenen Mittwoch: die von der Stadtverwaltung im Bunde mit den Fraktionen der Linkspartei, der CDU und der SPD angestrebte Fusion unserer Stadtwerke mit der Erdgas Südsachsen GmbH. Das Ziel: der geplante neue Mega-Energiekonzern soll „mehr Gewinn“ machen – um jeden Preis. Auf der Strecke bleiben die Interessen unserer Bürger. Dagegen leistet PRO CHEMNITZ entschiedenen Widerstand!
Denn nach dem vorliegenden Fusionsverträgen ist eins klar: die Stadt Chemnitz hätte im neuen Konzern keine Mehrheit und könnte demnach allein keine wichtigen Entscheidungen mehr durchsetzen. Damit wäre unserer Stadt die unternehmerische Kontrolle entzogen und das eingebrachte Eigentum der Chemnitzer Bürger – die Stadtwerke – dem Willen der übrigen Konzernbeteiligten ausgeliefert. Das darf nicht sein!
Deshalb hatte die Ratsfraktion PRO CHEMNITZ in der vergangenen Sitzung ausdrücklich den FDP-Antrag unterstützt, die Chemnitzer Bürger über die Fusion abstimmen zu lassen. Doch diesen direktdemokratischen Vorstoß schmetterte die Mehrheit im Stadtrat aus Linken, CDU und SPD ab. Immerhin konnte PRO CHEMNITZ namentliche Abstimmungen durchsetzen. Damit steht nun für alle Zeiten schwarz auf weiß geschrieben, wer von den Stadträten sich gegen Bürgerbeteiligung bei dieser wichtigen Frage und für den Ausverkauf der Stadtwerke entschieden hat.
In seinem Redebeitrag verwies der Vorsitzende der Ratsfraktion PRO CHEMNITZ, Martin Kohlmann, nicht ohne eine Prise Galgenhumor auf „erfolgreiche“ Zusammenschlüsse der jüngeren Vergangenheit wie etwa jene der Allianz und der Dresdner Bank, Quelle und Karstadt oder Daimler und Chrysler. „Wie Sie sehen, Fusionen bringen stets nur Vorteile. Aber ernsthaft: Es gibt keinen vernünftigen Grund, das gesunde Unternehmen der Chemnitzer Stadtwerke ohne jeglichen Druck aus der Hand zu geben. Der Schaden für die Stadt wäre immens“, warnte Kohlmann.
Trotz der klaren Entscheidung der Stadtratsmehrheit für die Fusion und damit gegen die Chemnitzer Interessen, ist das letzte Wort in der Angelegenheit noch lange nicht gesprochen. Dies soll nämlich nach dem Willen der FDP-Fraktion den Bürgern unserer Stadt vorbehalten bleiben. Auf dem Wege einer Unterschriftensammlung soll ein Bürgerentscheid letztlich doch noch durchgesetzt werden. Auch die Ratsfraktion PRO CHEMNITZ kündigte in der Sitzung an, dieses Vorhaben zu unterstützen. „Wir wollen die Chemnitzer entscheiden lassen. Es sind schließlich ihre Stadtwerke“, machte Kohlmann den Standpunkt seiner Fraktion deutlich.