Bei der Neuwahl des Aufsichtsrates der Chemnitzer Versorgungs- und Verkehrsholding GmbH Chemnitz kam es heute zu einem Eklat: Mit sechs Stimmen wurde PRO CHEMNITZ-Stadtrat Benjamin Jahn in das Gremium gewählt. Der von den Grünen vorgeschlagene Stadtrat Schmidt erhielt hingegen keinen Sitz. Er bekam genau eine Stimme weniger. Nach Beendigung des Tagesordnungspunktes wurde die Wahl ausgerechnet von der Grünen-Stadträtin Petra Zais angefochten. Grund: Eine nach ihrer Meinung gültige Stimme, die nicht mitgezählt worden war.
Was war passiert? Auf einem Wahlzettel, den Frau Zais bei der Nachzählung festgestellt haben will, war ausgerechnet eine Stimme für ihren Fraktionskollegen von der Wahlkommission als ungültig gewertet und damit nicht mitgezählt worden. Da auf dem Wahlschein zwei Abstimmungen erfolgt waren, mußte die Wahlkommission genau so entscheiden. (Die Regelungen sind zum Beispiel bei Kommunal- und Landtagswahlen identisch). Zais war in diesem Falle anderer Meinung.
Oberbürgermeisterin Ludwig entschied auf ihr vehementes Drängen, die Aufsichtsratswahl bei der nächsten Sitzung im Juli wiederholen zu lassen. Sollte das Abstimmungsverhalten dann noch genauso sein, müßte zwischen PRO CHEMNITZ-Stadtrat Jahn und dem Kandidaten der Grünen gelost werden. Die Ratsfraktion PRO CHEMNITZ schließt daher nicht aus, daß ein Wahlzettel von den Grünen manipuliert worden ist.