In der Beant­wor­tung der Rat­santrage RA-532/2018 von Mar­tin Kohlmann geht die Stadt auf den aktuellen Stand der laufend­en Bewer­bung zur Kul­turhaupt­stadt 2025 ein. 
 
KOSTEN:
 
Der Stad­trat hat am 27. Jan­u­ar 2017 — mit den Gegen­stim­men von PRO CHEMNITZ — beschlossen, das Pro­jekt zur Bewer­bung “Kul­turhaupt­stadt Europas 2025“ für die Jahre 2017 bis 2020 wie fol­gt auszustatten:
 
2017: 250.000 €
2018: 250.000 €
2019: 350.000 €
2020: 350.000 €
GESAMT: 1.200.000 €!
 
Im Jahr 2017 wur­den die geplanten Mit­tel voll ausgeschöpft. 
 
Wen wun­dert es? 
 
Für das Jahr 2018 liegt das Rech­nungsergeb­nis zum Stand 22.10.2018 bei ca. 159.000 €. PRO CHEMNITZ geht davon aus, daß die Dif­ferenz von 91.000 € bis 31.12.2018 ver­braucht sein wird. 
 
INHALTE:
 
Zitat aus der Beant­wor­tung der Ratsanfrage: 
 
“Regelmäßig wer­den lokal, nation­al und inter­na­tion­al Arbeit­str­e­f­fen, Ver­anstal­tun­gen, Podi­en und Work­shops organ­isiert bzw. besucht, um das Kul­turhaupt­stadt­the­ma bei Part­nern und in der Öffentlichkeit vorzustellen und die daraus resul­tieren­den Erken­nt­nisse in der Geschichte zu ver­ankern, die für das Bewer­bungs­buch zu entwick­eln ist.
 
Fol­gende The­men bilde­ten bis zum 30.09.2018 den Aufgabenschwerpunkt:
 
1. Entwick­lung der Inhalte entsprechend dem vorgegebe­nen Fra­genkat­a­log des Bewerbungsbuches.
 
2. Durch­führung des drit­ten Mikro­pro­jekt-Förderver­fahrens. Chem­nitzer kön­nen in diesem Rah­men Pro­jek­tvorschläge oder Ideen­skizzen für Ver­anstal­tun­gen und Maß­nah­men unter­bere­it­en, welche die Verbindung zwis­chen Kun­st, Kul­tur und Leben­sraum the­ma­tisieren. Mit dem Förder­pro­gramm wer­den neue For­men der kul­turellen Beteili­gung am Bewer­bung­sprozess ermöglicht.
 
3. Fort­set­zung des gemein­samen Arbeit­sprozess­es mit der Region auf Basis des Verkehrsmod­ells Chem­nitz 2025. Mit rund 20 Städten und Gemein­den, die Hal­testellen im Netz haben, wird eine nach­haltige regionale Kul­turstrate­gie entwick­elt. Am 14.11.2018 wird in ein­er gemein­samen Ver­anstal­tung sym­bol­isch die Unter­stützung von Chem­nitz bei der Kul­turhaupt­stadt­be­wer­bung durch die Städte und Gemein­den beschlossen.”
 
Lange haben wir nicht so viele Phrasen in ein­er Antwort erhal­ten. Für uns bedeutet das: Auch 2018 haben sich von der Stadt hochbezahlte Nicht­stuer für bis­lang 159.000 € die Eier geschaukelt. Kein Cent ist den Chem­nitzern zugute gekommen. 
 
PLAN B?
 
Mar­tin Kohlmann fragte die Stadt auch, ob es einen “Plan B” gibt, falls die bis­lang (extrem erfol­gre­ich!!!) durchge­führten Pro­jek­te nicht dazu führen soll­ten, daß Chem­nitz den Zuschlag für den Titel “Kul­turhaupt­stadt Europas 2025” erhal­ten sollte. Die Antwort der Stadt: “Investi­tio­nen, die auss­chließlich auf die Kul­turhaupt­stadt­be­wer­bung abzie­len, wur­den bish­er nicht getätigt.” 
 
Aha.
 
BESONDERE FREUDE:
 
Zudem hat­te Kohlmann wis­sen wollen, ob die von der Ober­bürg­er­meis­terin mit viel Tam­tam angekündigte Aus­rich­tung der linken Kun­stmesse OSTRALE in Chem­nitz ab 2019 stat­tfind­en wird. Die Antwort der Stadt: 
 
“Die Ver­hand­lun­gen sind been­det. Der Prü­fungsauf­trag des Stad­trates wurde durch eine Prü­fungskom­mis­sion – an der Stadträte beteiligt waren – durchgeführt.
 
Die für das The­ma OSTRALE einge­set­zte Kom­mis­sion hat bis Mitte Sep­tem­ber 2018 dreimal getagt. Auf­grund der zusam­menge­tra­ge­nen Ergeb­nisse emp­fahl sie, die Bien­nale OSTRALE trotz koop­er­a­tiv ver­laufen­er Gespräche ab dem Jahr 2019 nicht in Chem­nitz zu verorten. Das Ergeb­nis wurde im Fachauss­chuss präsen­tiert. Damit ist das Prüfver­fahren gemäß Stad­trats­beschluss abgeschlossen.”
 
Kurz und gut, PRO CHEMNITZ rech­net es sich als Ver­di­enst an, daß die derzeit in Chem­nitz herrschende Auf­bruch­stim­mung dazu führt, daß sich linke Ver­anstal­ter, beispiel­sweise der Ostrale, aus Chem­nitz zurückziehen.
 
Kämpfen wir weit­er­hin gemein­sam dafür, daß der Mil­lio­nen-Irrsinn der Kul­turhaupt­stadt­be­wer­bung endlich ein Ende nimmt!