In der Stadtratssitzung vom 15. Dezember stimmte die Ratsfraktion PRO CHEMNITZ für den Antrag der Fraktion der GRÜNEN, auch in Chemnitz ein Wende-Denkmal zu errichten. Dieser entsprang einer Ratsanfrage unserer Fraktion. Der Erhöhung der Grundsteuer erteilten wir eine ebenso deutliche Absage wie der neuen Richtlinie des Lokalen Aktionsplans für Toleranz und Demokratie. Unsere klare Zustimmung fand die Petition engagierter Adelsberger Bürger, die Linienführung der Buslinie 33 in ihre alte Form zurückzubringen.
Die Linie 33 soll wieder von Adelsberg in die Innenstadt fahren
Das forderte Fraktionsvorsitzender Martin Kohlmann in der Stadtratssitzung am vergangenen Mittwoch. Sehr wohl ist der Ratsfraktion bewußt, daß die Kapazitäten der CVAG stark begrenzt sind. Dennoch, meint Kohlmann, muß es möglich sein, daß gerade ältere und mobilitätseingeschränkte Bürger in Randgebieten der Stadt wieder eine unkomplizierte Verbindung zur Innenstadt erhalten.
Die Verwaltung kündigte zwar an, das Anliegen der Petitionsverfasser im nächsten Nahverkehrsplan 2011 zu berücksichtigen, doch ist Kohlmann das zu schwammig: „Wir werden dem neuen Nahverkehrskonzept nur zustimmen, wenn die Linie 33 wieder nach Adelsberg fährt!“
Klare Absage an Anhebung der Grundsteuer und die Ideen des Lokalen Aktionsplans
Mit der Erhöhung der Grundsteuer erhofft sich die Stadtverwaltung im Rahmen des „Entwicklungs- und Konsolidierungskonzeptes 2015“, kurz EKKo, Mehreinnamen in Millionenhöhe. Für den Chemnitzer Bürger bedeutet das: die Mieten werden überall in der Stadt steigen und das teilweise empfindlich. Ohne Frage unterstützt die Ratsfraktion das Ansinnen von Sparsamkeit und Mäßigung im Verausgaben öffentlicher Gelder. Doch solange beispielsweise jedes Jahr 80.000 Euro für den so genannten Lokalen Aktionsplan für Toleranz und Demokratie bereitstehen, können die Kassen so leer nicht sein.
Im August beschloß der Stadtrat die Bezeichnung „gegen Rechtsextremismus“ aus dem Namen des Aktionsplanes zu streichen. Mit Rücksicht auf die laut Verfassungsschutzbericht auch in Sachsen stetig steigenden Straftaten extrem linker Gewalttäter, wollte man sich nun auch diesem Thema zuwenden und den Handlungsrahmen bewußt neutral fassen. „Doch in der neuen Richtlinie zum Lokalen Aktionsplan kommt das Wort ‚Linksextremismus’ nicht ein einziges Mal vor“, hob Fraktionsvorsitzender Kohlmann in der Stadtratsitzung hervor. Somit soll auch in Zukunft ein mit Steuergeldern finanzierter, einseitiger Gesinnungskampf geführt werden. Kohlmann unterstreicht: „Das Wort Rechtsextremismus ist in der neuen Richtlinie so diffus gefaßt, das praktisch jeder gemeint sein kann. Das halten wir für äußert gefährlich!“
Große Zustimmung für Wende-Denkmal
In einer Anfrage erkundigte sich die Ratsfraktion bereits im Herbst nach der Möglichkeit, auch in Chemnitz ein Denkmal für die Friedliche Revolution 1989 zu erreichten. Unmittelbar nach dem Eingang der Antwort von Bürgermeisterin Wesseler stellte die Fraktion der GRÜNEN einen Antrag, ein solches Denkmal für Chemnitz in Angriff zu nehmen. In der Stadtratssitzung vom 15. Dezember sprachen sich alle Fraktionen nun für diesen Gedanken aus. Eine eingesetzte Arbeitsgruppe wird in den kommenden Wochen über die Planung beraten und dabei auch Vorschläge für einen künftigen Standort vorlegen.
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