Die Fabrikantenvilla in der Annaberger Straße 367, welche 1945 von den Roten enteignet worden war, gammelt traurig vor sich hin. Noch! Denn die Besitzerfamilie war zwar nach der linken Unrechtstat nach Kanada ausgewandert, die Nachkommen aber haben sich ihre Heimatliebe bewahrt: Sie wollen das marode Gebäude kaufen und endlich wieder in Schuß bringen.
Was? Eine Fabrikantenfamilie kauft Ihre Villa zurück? Das ist den linken Klassenkämpfern und geistigen Erben der damaligen Räuber natürlich ein Dorn im Auge. Und weil man das so nicht sagen kann, fand man ein Haar in der Suppe: Der Preis sei zu niedrig, man müsse den Fabrikanten (die ja entsprechend linker Klassenkampftheorie immer böse und schwerreich sind), mehr Geld abknöpfen. Begründet wurde dieser Vorstoß vom Die Linke-Stadtrat Gintschel auch tatsächlich damit, daß diese Villa ja damals enteignet worden ist! Diese Aussage zeigte einmal mehr, wie nötig eine Stasi-Überprüfung der Chemnitzer Stadträte tut!
„Nur weil der rote Mob die Leute damals beraubt hat, sollen wir sie heute wieder abzocken – eine bestechende Logik“, kommentierte PRO-CHEMNITZ-Fraktionschef Martin Kohlmann den Einwurf der Linken. Man sehe daran, wesen Geistes Kind die Linke sei, meinte er weiter.
Der Chef der Linken bezog den Begriff „roter Mob“ irgendwie auf seine Fraktion und forderte von der Oberbürgermeisterin einen Ordnungsruf gegen Kohlmann. Diesen wollte Ludwig erst noch prüfen, bis zum Schluß der Sitzung erfolgte er jedoch nicht. Was seine Gründe habe wird.
Der Verkauf des Hauses an die alten Eigentümer wurde gegen die Stimmen der Linken beschlossen. Durch private Initiative wird nun bald ein Schandfleck wieder zu einem Schmuckstück.