Den Rücktritt des Kulturbeirates Holm Krieger kritisierte Stadtrat Benjamin Jahn, selbst Mitglied im Kulturbeirat und Kultur- und Sportausschuß, gestern Abend scharf: „Der Rücktritt des Mitglieds eines unabhängigen Kulturgremiums wegen des geplanten Umbaus eines Fußballstadions ist nicht logisch nachvollziehbar. Das ist reines Kalkül.“ Stadtrat Jahn vermutet, daß damit der Druck auf die Stadtspitze erhöht werden soll. „In einer Demokratie gibt es Mehrheiten“, so Jahn weiter, „die müssen ganz einfach organisiert werden. Sich mitten im Kampf zurückzuziehen, ist feige.“
Der nunmehr ehemalige Kulturbeirat Krieger ist in alle kulturellen Entscheidungsprozesse eingebunden gewesen. Ihm muß deshalb bewußt sein, wie viel Geld in den letzten Jahren für Kultur ausgegeben wurde. Wenn die Stadtspitze nun plant, einen prinzipiellen Akzent in Richtung Sport zu setzen, dann ist das höchst lobenswert. Nicht zuletzt aus diesem Grund wird PRO CHEMNITZ am kommenden Mittwoch für den Umbau stimmen und eine namentliche Abstimmung beantragen.