Vor reichlich zwei Jahren meldete das “Arme Theater Chemnitz” Insolvenz an. Nach zahlreichen Presseberichten rund um hohe Mietschulden in der Schönherrfabrik und einen wohl auf Stadtkosten gekaufen Kaffeeautomat für über Tausend Euro, ist es seither sehr ruhig geworden.
Unter dem überhaupt nicht DDR-lastigen Namen “V.E.B. VereinsEigeneBühne Chemnitz e.V.” firmierten die Verantwortlichen sich neu und gehen seither in anderen Räumlichkeiten ihrer Auffassung von Bühnenkunst nach. Auf eine umfangreiche Anfrage von PRO CHEMNITZ hin antwortete Kulturbürgermeister Rochold, daß durchaus personelle und strukturelle Parallelen zwischen dem insolventen “Armen Theater” und dem Verein “V.E.B.” bestehen. Im Klartext heißt das: der alte und neue Vereinsvorstand sind nahezu identisch. Es heißt auch: Nachdem die Verantwortlichen ihr betriebswirtschaftliches Unvermögen mit dem “Armen Theater” bewiesen haben, wird eine Insolvenz gemacht und wieder Gelder von der Stadt beantragt, um genauso weiter zu machen wie bisher. Strafanzeigen wurden seitens der Stadt keine gestellt, teilt Rochold mit.
Der Kulturbürgermeister schreibt zwar, daß der Verein künftig stärker kontrolliert werde und weniger Mittel erhalte, unterm Strich lobt er jedoch die “erfolgreiche und künstlerisch anerkannte Arbeit des Vereins”. Wie diese aussieht, kann man sich beispielsweise am 16. April 2014 bei der Aktion “Tag und Nacht für Demokratie” ansehen, bei welcher die Gruppe des “Migrantentheaters” des V.E.B. ihr ganzes Können unter Beweis stellen wird. Selbstverständlich mit einer kräftigen Finanzspritze der Stadt: Für 2014 ist ein Zuschuß von 8.000 Euro an den Verein geplant, 3.000 Euro mehr als im Vorjahr.