Der Verband der Verfolgten des Naziregimes – Bund der AntifaschitInnen kurz VVN-BdA wird im Verfassungsschutzbericht des Bundes sowie der Länder Baden-Württemberg und Bayern unmißverständlich als linksextrem eingestuft. Offenbar scheint das in der Chemnitzer Stadtverwaltung niemanden ernstlich zu beunruhigen. Ausgenommen selbstverständlich die Ratsfraktion PRO CHEMNITZ.
Nicht nur, daß dieser Verband zu den jährlichen Unterzeichnern der „demokratischen Gegenveranstaltungen“ zum 5. März in Chemnitz zählt, nein, noch bis zum Montag wird im Neuen Rathaus eine Sonderausstellung zu den kommunistischen Kämpfern im Spanischen Bürgerkrieg gezeigt. Diese wird mit Mitteln der Stadt finanziert. Der interessierte Besucher kann sich dort einige Informationsbroschüren mitnehmen. In der dort ausliegenden Ausgabe von „NOPASARAN!“ (Ausgabe 3/2004) heißt es dann auch vollkommen verfassungskonform: „Ein Antifaschist, ein Kämpfer in den Internationalen Brigaden, ein Kommunist, der scheinbar nicht in das beschränkte demokratische Weltbild (!) dieser Leute paßt.“
Ein neues Kapitel der unendlichen Liebesgeschichte zwischen der Stadtverwaltung und Linksaußen wurde am 24. Februar aufgeschlagen: Der VVN-BdA forderte öffentlich eine Erweiterung des Hans-Beimler-Denkmals in Gablenz. Beimler war politischer Kommissar des Thälmann-Bataillons und zählte zu den Gründungsmitgliedern der KPD. Er war auch Spanienkämpfer – mit der Erweiterung des Denkmals soll nun eine dauerhafte Erinnerung an den Spanienkrieg ermöglicht werden. Die Kosten dafür werden sich auf voraussichtlich auf 20.000 Euro belaufen. Die Summe soll teils mit Spenden, teils mit Mitteln der Stadt bezahlt werden. Obwohl die Stadt sich dazu bereits ablehnend positionierte, posaunt der Chemnitzer VVN-BdA-Vorsitzende dennoch in der „Freien Presse“: „Wir werden uns aber noch einmal um ein Gespräch bemühen.“ Man darf gespannt sein, wie dieses Gespräch ausgehen wird.
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