Die vorausgeahnte Kampagne einiger Medien gegen uns nimmt Fahrt auf. Heute titelt die Freie Presse als Aufmacher des Regionalteils: „Verfassungsschutz: Führung von PRO CHEMNITZ sind Neonazis!“. Um es vorweg zu nehmen und getreu unserem Motto. Ehre, wem Ehre gebührt: Die Überschrift ist auch schon das Schlimmste am Artikel, aber auch sonst müssen wir uns mit einigen Behauptungen näher befassen:
Zunächst einmal werden als „Führung von PRO CHEMNITZ” immer zwei Personen genannt: Martin Kohlmann und Robert Andres. Erstgenannter ist als Schatzmeister im PRO-CHEMNITZ-Vorstand, keine Frage. Robert Andres ist dagegen nicht einmal Mitglied bei PRO CHEMNITZ – und damit erst recht nicht in der Führung. Er kandidiert auf unserer offenen Liste als Vertreter der Deutschen Sozialen Union (DSU), der ehemaligen CSU-Schwesterpartei.
Als nächstes blitzt im Artikel tatsächlich so etwas wie Journalismus auf: Man fragt (zu Recht!), warum denn früher im VS-Bericht nie die Rede von den beiden schlimmen Fingern war, wenn diese doch dem Verfassungsschutz als „langjährig aktive Rechtsextremisten“ bekannt sind? Der VS kommt nicht gut weg mit seiner Antwort, es seien Datenschutz-Gründe gewesen. Denn zwei Fragen drängen sich auf: Seit wann interessiert sich ein Geheimdienst für Datenschutz, und: Ist der Datenschutz jetzt plötzlich weggefallen?
Die tatsächlichen Gründe für die Aussagen des Verfassungsschutzes, dessen Bericht komischerweise dieses Jahr schon im Mai erscheint, sonst dagegen immer erst im Sommer, liegen auf der Hand: Es sind Wahlen, und eine aufstrebende unverbrauchte Konkurrenz zu den Kräften, denen der VS dient, muß niedergemacht werden.
Und inhaltlich? Absurd findet Martin Kohlmann den Vorwurf: „Mich in die Nähe von Sozialisten zu rücken, ist abenteuerlich und entbehrt jeder Grundlage! Wenn es zum Thema gehörte, wie bspw. am 9.11., kritisiere ich auch staatliches Unrecht aus der NS-Zeit und fordere Aufmerksamkeit, daß sich dies nicht wiederholt. Genau die, die mich dafür beschimpfen, wiederholen es aber!“ In Wahrheit sei der derzeitige Staat dem NS-System ähnlicher, als er gern zugibt, führt Kohlmann seine Kritik fort.
Am Ende sei noch erwähnt: Sowohl PRO CHEMNITZ als auch Martin Kohlmann haben einen Rechtsanwalt mit dem Vorgehen gegen die Verleumdungen des MfS, ähm, VS beauftragt. Ein Antrag ist bei Gericht bereits eingereicht.