Zur zweiten Stadtratssitzung am 03.09.09 stellte der Fraktionsvorsitzende Martin Kohlmann die grundlegende Ziele der neuen Fraktion PRO CHEMNITZ vor.
Meine sehr verehrten Kolleginnen und Kollegen Stadträte, liebe Gäste, sehr verehrte Vertreter der Verwaltung! Lieber Vorredner Herr Zschocke, Ihre frommen Wünsche kurz vor der Wahl, der Wähler möge uns beide auf die eine oder andere Weise von der weiteren räumlichen Nähe befreien, die haben sich nicht erfüllt. Pro Chemnitz hat aus dem Stand Fraktionsstärke erreicht. Ich bin zwar wieder da, ich hab’ aber ganz andere Kollegen als vorneweg; wir sind eben nicht die Fortsetzung einer anderen Veranstaltung, sonst hätten wir nämlich nicht aufwendig Unterschriften sammeln müssen zur Wahl.
Wir sind da, und mit uns unsere Themen, die ich jetzt noch mal kurz betonen möchte.
Ein Kernpunkt wird sein, gegen die steigende Belastung der Bürger durch angehobene oder sogar neue Abgaben zu kämpfen. Die Regensteuer, die erst kürzlich eingeführt wurde, muß wieder auf die Tagesordnung und muß wieder abgeschafft werden. Es ist keine Lösung, daß das Dach über dem Kopf bestraft wird.
Auch weitere Gebührenerhöhungen in Bezug auf Abwasser, wie sie schon wieder so durch den Gerüchtewald rauschen, sind mit uns nicht zu machen.
Es ist eine Zeit, wo viele Bürger ohnehin über weniger Geldmittel verfügen, als das noch vorher der Fall war. Das dürfen wir als Stadt auf keinen Fall noch verschärfen.
Freibäder statt Gunzenhauser hatten wir plakatiert. Der Herr Müller beweist gerade, daß er das Plakat nicht verstanden hat. Und deshalb möchte ich´s noch mal kurz erklären: Es geht uns nicht da drum, irgendeine Art von Kultur zu unterdrücken oder gar zu verbieten, wie das andere Gesellschaftsordnungen früher gemacht haben, es ist aber bei öffentlichen Mitteln durchaus die Frage zu stellen, für welche Menge an Leuten ist dieses Angebot gedacht. Zu einer lebenswerten Stadt gehören viele Möglichkeiten einer sportlichen und kulturellen Betätigung, und zwar für eine breite Mehrheit der Bevölkerung und nicht für selbst empfundene oder tatsächliche Eliten. Die Kulturlandschaft – ich nenne hier beispielhaft das Schauspielhaus in Chemnitz – müssen wieder bürgernäher werden. Diesen Begriff, den müssen wir nicht nur der Verwaltung entgegenhalten, diese Forderung nach Bürgernähe, sondern auch denen, die in Chemnitz Kultur betreiben – und das umso mehr, wenn sie das mit öffentlichen Geldern betreiben. Mit seinem eigenen Geld kann jeder machen, was er will. Bei öffentlichen Geldern müssen wir fragen, was nützt es der Allgemeinheit und nicht, was nützt es einigen Wenigen.
Zu einer lebenswerten Stadt gehören auch unabdingbar Ordnung und eine sichere Wohnumgebung. Die Polizeiverordnung, die kurz vor der Wahl nur durch unsere Stimmen durchgekommen ist, wird dazu einen wichtigen Beitrag leisten, wenn sie denn umgesetzt wird. Da dran hapert´s leider noch. Und wir hoffen, daß der gemeindliche Vollzugsdienst nicht nur durch schöne neue Uniformen von sich Reden macht, sondern auch durch ein konsequentes Durchgreifen.
Weiterhin mit Sicherheit und Ordnung verbunden ist, daß die Stadt endlich die Gefahr des steigenden Linksextremismus erkennt und angeht. Die freiheitsfeindliche Linke ist in Chemnitz auf dem Vormarsch. Es werden ihr bereitwillig Kultobjekte angeboten, auch mit städtischen Geldern, so daß sie noch für Gesinnungsgenossen von außerhalb Veranstaltungen anbieten und so mehr und mehr Chemnitz zu einem Mekka für ein Klientel machen, daß durch Gewalttätigkeit, Intoleranz und Freiheitsfeindlichkeit auffällt. Der parlamentarische Arm dieser Leute ist die stärkste Fraktion in diesem Rathaus. Das kann nicht so hingenommen werden. Sie schlagen den Sack und meinen den Esel. Sie sagen Kampf gegen Rechts und meinen damit den Kampf gegen diese bürgerliche Demokratie.
Wir sind froh, daß die Oberbürgermeisterin gesagt hat, es soll hier nicht zuerst um parteipolitische Spielchen gehen. Wir wären froh, wenn das die anderen Fraktionen so handhaben würden. Wir sind bereit, mit allen Kräften, die sich zu den grundlegenden Freiheitsrechten bekennen, zusammenzuarbeiten. Darüber hinaus werden wir Anträge, also auch von den Kräften, die wir darunter nicht zählen, stets nach ihrem Inhalt behandeln und nicht nach der Frage, wer sie eingereicht hat.
Ich denke, wenn das alle Fraktionen und fraktionslosen Stadträte hier so handhaben, dann können wir für die Stadt durchaus alle zusammen Einiges bewirken. Ich bedanke mich.