Rede des Fraktionsvorsitzenden Martin Kohlmann im Stadtrat am 28.01.2015:
In Chemnitz steht das größte Kopfstandbild der Welt (Widerspruch bei der Linken) oder das Zweitgrößte, da erkenne ich Ihre Kompetenz an. Und ein solches Bild ist nicht ohne ideologische Aussage.
Wir sind es ja mittlerweile gewöhnt: Wenn Leute „Allahu Akbar!“ rufen und Menschen niedermetzeln, hat das natürlich nichts mit dem Islam zu tun. Und wenn marxistische Regime Millionen von Menschen ermorden, hat das natürlich nichts mit dem Marxismus zu tun. Die Logik fällt mir, zugegeben, noch etwas schwer, in beiden Fällen.
100 Millionen Todesopfer des marxistischen Regimes in China. 40 Millionen in Rußland und seinen angrenzenden Kolonien. Die Zeit würde lang, wenn ich alle marxistischen Regime und ihre Opferzahlen anführen würde. Nun heißt es von Seiten der Linken immer, daß das ja alles nichts mit Karl Marx zu tun gehabt hätte. Nun, selbst wenn: Wenn sich die Theorie eines Menschen offenbar so sehr für Massenmorde eignet wie keine andere in der Weltgeschichte, ist kein Held, dem wir ein Ehrenmal vorhalten müssen.
Soeben war von Seiten der Linken von der Unmenschlichkeit des Nationalsozialismus die Rede. Es gab auch die Unmenschlichkeit des Kommunismus! Deren Opfern sind wir es schuldig – sind wir es allermindestens schuldig! – den Marxkopf in Zukunft als Mahnmal für die Opfer des Kommunismus und des Sozialismus auszuweisen.
Gegenrede von Ex-SED-OB Dr. Langer. Er meint, Marx würde sich am liebsten verhüllen lassen, um Kohlmann nicht sehen zu müssen. Überhaupt sei die Rede Kohlmanns mangelnder Geschichtskenntnis geschuldet. Kohlmann erklärt, er möchte sich seine historische Bildung gern von Dr. Langer verbessern lassen, und stellt 5 Fragen: 1. War Pol Pot Marxist? 2. War Enver Hodscha Marxist? 3. War Wladimir Uljanow (Lenin) Marxist? 4. War Lew Bronstein (Trotzki) Marxist? 5. War Mao Ze Dong Marxist?
Eine Antwort erfolgte nicht. Auf Seiten der Linken wurde die Aussprache der Namen der marxistischen Koryphäen berichtigt. Offenbar ist die Identifikation mit den genannten Personen ungebrochen. Wohl auch bei den Blockflöten von CDU und FDP: Auch sie möchten Marx weiter huldigen und stimmten gegen unseren Antrag.