In Hilbers­dorf befind­et sich seit vie­len Jahren Europas größtes Eisen­bah­n­mu­se­um. Bis 2003 bildete eine Fußgänger­brücke den zweit­en Zugang über die Ebers­dor­fer Straße zum Muse­ums­gelände. 2003 wurde diese Brücke in ein­er Nacht-und-Nebel-Aktion und gegen mas­siv­en Bürg­er­protest abgeris­sen. Die Peti­tion der Hilbers­dor­fer Bürg­erini­tia­tive zum Neubau dieser Brücke kam im Stad­trat bis­lang noch nicht zur Entschei­dung. Grund: Die Ver­wal­tung ist dagegen.

Die Verkehrssi­t­u­a­tion ist jedes Jahr aufs Neue ver­heerend, wenn im Hilbers­dor­fer Eisen­bah­n­mu­se­um ein „Heizhaus­fest“ stat­tfind­et. Gäste aus ganz Europa drän­gen sich einen schmalen Weg ent­lang, der eigentlich als Zufahrt zur benach­barten Gar­te­nan­lage gedacht ist. Bis 2003 war das anders: zwar gab es keine zweite Zufahrt für Fahrzeuge, jedoch einen weit­eren wichti­gen Zugang: die Fußgänger­brücke zwis­chen der Gar­te­nan­lage „Wiesen­quell“ und der „Wohlfahrt“ diente außer­halb der­ar­tiger Großver­anstal­tun­gen auch als kürzester Weg zu den Schre­bergärten, was beson­ders für die vie­len älteren Anwohn­er eine angenehme Lösung war.
Doch dann erfol­gte der plöt­zliche Abriß. Begrün­det wurde das von Seit­en der Stadtver­wal­tung damals mit fehlen­den Finanzmit­teln für eine fachgerechte Sanierung beziehungsweise einen adäquat­en Neubau. Wer die Brücke indessen kan­nte, mußte kein Bau­fach­mann sein, um das Gegen­teil fest­stellen zu kön­nen. Das einzig Beden­kliche: einige Bohlen waren morsch und ver­wit­tert. Ein sim­pler und ver­hält­nis­mäßig kostengün­stiger Aus­tausch dieser Holzbohlen hätte die Brücke ret­ten kön­nen und war vor dem Abriß bere­its in Teilen erfolgt.

In der Sep­tem­ber­sitzung des Stad­trates sollte nun die Peti­tion der Hilbers­dor­fer Bürg­erini­tia­tive zum Neubau dieser Brücke ver­han­delt wer­den. Doch die fach­lich fundierten Argu­mente des Antrag­stellers wur­den von der Ver­wal­tung in den Wind geschla­gen. Bürg­er­meis­ter Runk­el ging sog­ar so weit, die Peti­tion zur Ablehnung vorzuschla­gen. Wie „ernst“ die Ver­wal­tung diesen Sachver­halt nahm, zeigte sich auch darin, daß in der Vor­lage zwar angeregt wurde, den Neubau aus Kosten­grün­den nicht zu erricht­en, jedoch keine Summe der zu erwartenden Baukosten erschien. Die vere­in­fachte Formel des Her­rn Runk­el lautete also sin­ngemäß: Wir bauen die Brücke nicht, sie ist zu teuer, egal wie viel sie kostet!
Da dieses Vorge­hen dann selb­st für die überzeugtesten Block­flöten zu viel war, wurde die Vor­lage erst gar nicht ver­han­delt und auf unbes­timmte Zeit ver­schoben. Eine inzwis­chen in Auf­trag gegebene Mach­barkeitsstudie soll den Vor­gang derzeit trans­par­enter machen.

Klar ist aber schon jet­zt: auch diese Studie wird keinen anderen Tenor ver­fol­gen, als ihn Bürg­er­meis­ter Runk­el im Sep­tem­ber vorgeben hat. Mit uns ist das nicht zu machen! Die Rats­frak­tion PRO CHEMNITZ wird sich weit­er­hin für einen Neubau der Fußgänger­brücke einsetzen!