… kamen gleich mehrere Beschlußpunkte auf die Tagesordnung, zu denen zwischen den Fraktionen alles andere als Einigkeit herrschte. Die Änderung der Straßenreinigungssatzung wurde von PRO CHEMNITZ in den letzten Monaten intensiv durchdacht, ein entsprechender Änderungsantrag wurde auf den Weg gebracht, der den Bürger entlasten und ihn beim Schneeschippen an Haltestellen von der Haftung befreien sollte. Nach einstündiger Diskussion wurde eines sehr deutlich: Die Mehrheit der Stadträte entschied sich klar gegen den Willen der Chemnitzer und bürdete die neu gefaßte Rinigungspflicht dem Bürger auf. PRO CHEMNITZ meint: Es handelt sich hierbei um eine klare Ungleichbehandlung. Wer das Pech hat an einer Haltestelle zu wohnen, wird künftig mit Schippe und Streusalz Wache stehen müssen. Alle anderen sind da fein raus. Eine unerträgliche Situation, die einmal mehr von der Mehrheit des Stadtrates ausdrücklich gewünscht wurde. So langsam sollte sich der Wähler ernsthalfte Gedanken machen.
Weiterhin standen die Wahlen zu den Aufsichtsräten des Klinikums, des Theaters, der Fortbildungszentrum Chemnitz gGmbH und der Heim gGmbH auf der Tagesordnung. Mit einer entsprechenden Klage hatte die Ratsfraktion PRO CHEMNITZ im Oktober die Zusammensetzung des GGG-Aufsichtsrates gekippt. Der Richter erklärte, daß zukünftig alle Aufsichtsratsmitglieder zusammen gewählt werden müßten und somit die bisher durchgeführten Einzelwahldurchgänge für Verwaltungsvertreter, Sachverständige und Stadträte unzulässig seien. Gegen diese Urteil legte die Stadt erwartungsgemäß Berufung ein.
PRO CHEMNITZ brachte daraufhin zur letzten Sitzung Änderungsanträge ein, die die Aufsichtsratswahlen rechtssicher gestaltet hätten, indem man nach dem im Urteilsspruch geforderten neuen Wahlverfahren vorgegangen wäre. Doch die Stadt und ihre hörigen Stadträte ließen sich nicht beirren und wählten selbstverständlich nach dem alten Verfahren. Der sehr wahrscheinliche Effekt wird sein, daß die vier Aufsichtsräte nach einem höherinstanzlichen Urteil erneut gewählt werden müßten.
Dem Beschlußvorschlag zu den Sonntagsöffnungen im Einzelhandel für das Jahr 2012 erteilte die Ratsfraktion ebenso eine klare Absage.
Der Stimme enthalten haben sich die PRO CHEMNITZ-Stadträte bei den vorgeschlagenen Konzessionsverträgen zwischen Stadt und eins energie in sachsen für die Trinkwasser‑, Gas‑, Strom- und Fernwärmeversorgung in den nächsten 20 Jahren. Fast zwei Jahre nach der Fusion der ehemaligen Stadtwerke und der Erdgas Südsachsen zeigt sich sehr deutlich: Die Stadt hat so gut wie keinen Einfluß mehr auf das neue Unternehmen, das sich immer mehr auf eine deutschlandweite Expansion ausrichtet und zudem weiterhin kontinuirlich die Preise erhöht. Anfragen des Stadtrates zur Preis- oder zur zukünftigen Unternehmensausrichtung werden seit der Fusion in aller Regel abgeschmettert.