Der Veranstalter der Filmnächte am Elbufer versucht seit fast zwei Jahren erfolglos die Filmnächte auf den Theaterplatz in Chemnitz zu initialisieren. Die Stadtverwaltung sowie der zuständige Kultur- und Sportausschuß wurden dabei immer wieder übergangen. Vom kürzlich erfolgten Vertragsabschluß beispielsweise erfuhren die Stadträte aus der Zeitung. Nun ist der Veranstalter Herr Polenz zu weit gegangen: Im Alleingang veröffentlichte er im Stadtmagazin 371 eine doppelseitige Anzeige mit dem Logo der Stadt, in der er bereits konkret für den Kartenvorverkauf und die 40 Veranstaltungen im Zeitraum vom 8. Juli bis 21. August wirbt. Der Hacken dabei: Das dringend erforderliche Lärmschutzgutachten wird derzeit noch vom Umweltamt geprüft. Außerdem war dieser Schritt nicht mit der Stadt abgesprochen.
Problematisch daran ist nicht nur, daß die Stadt hier einmal mehr übergangen wurde. Problematisch ist es vor allem für die Anwohner: Herr Polenz möchte an 40 Abenden im Sommer bis Mitternacht ein Freiluftkino anbieten, von dem nach bisherigem Kenntnisstand zu erwarten ist, daß die dringend einzuhaltenden Lärmschutzgrenzwerte nicht eingehalten werden können. Auf Anfrage bestätigte der Umweltamtsleiter, daß die Prüfung des von Herrn Polenz eingereichten Gutachtens noch andauere. Nach wie vor völlig offen ist, ob die Stadt ihre Genehmigung erteilen kann.
Zwar wurde bereits vor einigen Wochen ein Vertrag zwischen Stadt und Veranstalter geschlossen, der jedoch die Klausel enthält, daß der Vertrag, im Falle eines negativen Bescheides seitens des Umweltamtes Chemnitz, gegenstandslos ist. Somit ist die vorzeitige Ankündigung der Filmnächte am Theaterplatz nicht nur illegal, sondern in erster Linie eine Zumutung für die Anwohner, die nun befürchten müssen, in der Zeit vom 8. Juli bis 21. August nachts kein Auge zumachen zu können. Auf Nachfrage von PRO CHEMNITZ ergab sich weiterhin, daß niemand in der Stadtverwaltung von dieser Werbeanzeige weiß.