Obwohl Ober­bürg­er­meis­terin Lud­wig zum diesjähri­gen Gedenk­tag des 17. Juni von mehr Unter­stützung für die Stal­in­is­mu­sopfer sprach, liegt ihr Fokus nach wie vor auf anderen Epochen der deutschen Geschichte. Nach­dem bekan­nt wurde, daß die Stadt erneut 15 “Stolper­steine” auf Steuerzahlerkosten für NS-Opfer ver­legen lassen will, stellte PRO CHEMNITZ eine entsprechende Anfrage, die von Seit­en der Ober­bürg­er­meis­terin nur ober­fläch­lich beant­wortet wurde.

 

 

PRO CHEM­NITZ-Anfrage vom 12. Oktober:

Die Stadt plant die Ver­legung 15 neuer Stolpersteine:

1) Welche Gesamtkosten entste­hen dafür (Her­stel­lung, Hon­o­rar Kün­stler, Verlegung)?

2) Aus welch­er Haushaltsstelle wer­den diese Kosten gedeckt?

3) Wer hat über die Ver­legung entschieden?

4) Wer hat den Kün­stler unter welchen Kri­te­rien aus­gewählt und wo sind diese festgeschrieben?

5) Die Stolper­steine beziehen sich auf Opfer des NS-Regimes. Plant die Stadt in abse­hbar­er Zeit auch Stolper­steine für Chem­nitzer Todes­opfer des Stal­in­is­mus zu verlegen?

Wenn nein, warum nicht? Wenn ja, wann?

 

Antwort der Ober­bürg­er­meis­terin vom 25. Oktober:

Sehr geehrter Herr Jahn,

bezüglich Ihrer Anfrage vom 12.10.2010 teile ich Ihnen Fol­gen­des mit:

Im Jahr 2006 hat die Stadt Chem­nitz entsch­ieden, sich der Aktion „Stolper­steine“ des Köl­ner Kün­stlers Gunter Dem­nig anzuschließen.

Unter Fed­er­führung des Bürg­er­meis­ter­amtes wird die Ver­legung durch eine Arbeits­gruppe koor­diniert, der auch ein pro­moviert­er His­torik­er ange­hört. Die Vergü­tung der damit ver­bun­de­nen wis­senschaftlichen Arbeit (100 Euro für die Recherche ein­er Biografie) ist ver­traglich geregelt. Das Hon­o­rar ist im Haushalt des Bürg­er­meis­ter­amtes eingestellt. Weit­ere Kosten entste­hen der Stadt Chem­nitz nicht.

Die Kosten für die Her­stel­lung und Ver­legung der Gedenksteine wer­den von Pat­en über­nom­men. Den Ein­bau in den Gehweg führt Herr Dem­nig unent­geltlich aus.

Das Pro­jekt „Stolper­steine“ ist urhe­ber­rechtlich geschützt und lässt sich nicht über­tra­gen, auch nicht auf Opfer des Stalinismus.

 

Mit fre­undlichen Grüßen

Bar­bara Ludwig

 

[Bild: Wikipedia]