Anläßlich der letzten Stadtratssitzung vor der Sommerpause standen noch einmal zahlreiche “Filetstücke” auf der Tagesordnung: Anfang des Jahres bezog der Stadtrat erstmals mit großer Einmütigkeit Stellung gegen die ausufernden Sonntagsöffnungen. Im Sinne der vielen, vor allem weiblichen Beschäftigen, beschloß man damals nur zwei verkaufsoffene Adventssonntage und lehnte alle anderen Termine ab. Den Chemnitzer Händlern paßte das nicht und so brachte Bürgermeister Runkel auf deren Intervention noch zwei zusätzliche Termine ins Spiel, die gestern mit der knappen Mehrheit von nur zwei Stimmen bei zahlreichen Enthaltungen beschlossen wurden. PRO CHEMNITZ stimmte aus Prinzip gegen die Sonntagsöffnung, da wir diesen Tag im Sinne des Christenstums als Familien- und Erholungstag verstehen.
Der PRO CHEMNITZ-Antrag zum gebührenfreien Parken am Sonnabend wurde ohne Diskussion von einer großen Mehrheit des Stadtrates abgelehnt. Nur vereinzelte Mitglieder anderer Fraktionen hatten den Mut unserem sachlichen Argument von der Benachteiligung der Innenstadthändler zu Gunsten der großen Center zu folgen. Daran wird wieder einmal deutlich: Noch immer spielt es im Chemnitzer Stadtrat die größte Rolle, welches (rote) Parteibuch man besitzt. Die Vorschläge können noch so konstruktiv sein — kommen sie von der “falschen” Fraktion, werden sie nicht selten aus Prinzip abgelehnt.
Die von den Grünen in der letzten Sitzung inszenierte Neuwahl zum Aufsichtsrat der Versorgungs- und Verkehrsholding Chemnitz GmbH fand zur Sitzung am 6. Juli ebenfalls statt. Auch dort war ein Mitglied der “falschen” Fraktion in den Aufsichtsrat gewählt worden, nämlich unser Fraktionskollege Benjamin Jahn. Ziel der Grünen war es, die Wahl mit einem Ergebnis zu Ungunsten von PRO CHEMNITZ zu wiederholen. Jedoch: Stadtrat Jahn bekam die erforderliche Mehrheit und ist auch weiterhin Mitglied dieses wichtigen Gremiums.
In seiner Fraktionserklärung hielt Vorsitzender Martin Kohlmann ein Plädoyer für den Umbau des CFC-Stadtions. Die Finanzierung über die GGG sei eine “tragfähige und solide Lösung”. Das Gegenargument von Linke-Vorsitzenden Hubert Ginschel, die GGG solle sich um ihr Kerngeschäft den Wohnungsbau kümmern und nicht in den Stadionumbau einbezogen werden, entkräftigte Kohlmann mit dem Hinweis darauf, daß die GGG sich in den letzten Jahren bereits am Umbau des Tietzes, des Schocken und der Villa Esche beteiligte. Er unterstrich weiterhin, daß PRO CHEMNITZ derzeit die einzige Fraktion ist, die den Umbau uneingeschränkt unterstützt.
In diesem Sinne wünscht PRO CHEMNITZ allen Chemnitzern eine schöne Sommerzeit! Die nächste Stadtratssitzung findet am 7. September statt.